Bing – Ads in Deutschland, geduldeter Beschiss?

 

-> Neuere Erfahrungen Mai 2017

Derzeit bin ich, auf Grund der Google Suchergebnisse und der Preisentwicklung bei Adwords, auf der Suche nach Werbealternativen. Nun habe ich am Wochenende begonnen, eine Kampagne bei dem Werbenetzwerk von Bing zu starten.
Als sehr komfortabel und angenehm zu bedienen empfand ich die Möglichkeit, Adwordskampagnen mit wenigen Mausklicks komplett zu importieren. Innerhalb von 2 Minuten war die gewählte Kampagne in die Bing-Ads importiert und auch in kurzer Zeit als „geeignet“ eingestuft.
Bis zu diesem Zeitpunkt war ich sehr positiv überrascht und glaubte auch an eine Alternative zu Adsense. Aber die Begeisterung war nur von kurzer Dauer. Denn als ich mir meine Logdateien einen Tag später ansah, war ich entsetzt.
Klicks von drittklassigen Seiten, bei denen der Besucher nicht einmal 1 Sekunde auf der Seite blieb, teilweise nicht mal den Seitenaufbau abwartete waren in der Überzahl.
Ganz erstaunlich auch, dass immer die teuersten Suchbegriffe gesucht und geklickt wurden. Entsetzt dachte ich, dass ich eine Einstellung falsch vorgenommen habe und kämpfte mich mehrfach durch das Menü der Einstellungen bei den Bing-Ads, aber vergeblich. Im Hilfemenü fand ich dann die Vorgehensweise beschrieben, nach der sichergestellt werden sollte, dass die Anzeigen nur in der Bing- oder Yahoosuche erscheinen. Aber in dem Menü, das ich aufrufen konnte, gab es diese Einstellung nicht.

Am Montagmorgen rief ich dann den Bing-Ads- Support an.
Die sehr nette und kompetente Dame am anderen Ende der Leitung erklärte mir dann, dass es diese Einstellmöglichkeit für Deutschland nicht gäbe. Die derzeit einzige Möglichkeit wäre, Seiten einzeln von der Suche auszuschließen.

Es wird also erwartet, dass ich erst einen Euro für einen Klick bezahle und dann die Seite für meine Anzeige sperre? Nein, ich kann ja in der Statistik von Bing sehen, wo meine Anzeige geschaltet wurde und wenn ich Glück habe, dann hat noch niemand geklickt bis die Seite gesperrt wurde.
Einfach lächerlich, hat Bing es so nötig?

Abschließend ein paar Beispiele aus meinen Logdateien auf einer Seite mit einen Pagespeed über 85, die meinen Frust belegen:

perfectweddingsguide. net , eine englische Seite, da sucht angeblich jemand den Begriff „schufafrei“, klickt auf die Anzeige, wartet nicht einmal den Seitenaufbau ab und ist wieder weg. Erstaunlich ist auch, dass auf dieser Seite angeblich innerhalb von 24 Stunden mindestens 14 mal ein verwandter Begriff gesucht wurde, da meine Anzeige dort erschien.

hochzeitenundflitterwochen. De Eine deutsche Hochzeitsseite, dort wird Kredit ohne Schufa gesucht, ein Klick auf die Anzeige und vor Seitenaufbau weggeklickt.

So könnte ich noch diverse andere Seiten aufführen, bei denen die Klicks zumindest zweifelhaft sind, da die Mehrzahl der Besucher dort aus Bots bestehen dürfte.

Da ich den Vergleich zu Adwords habe, denke ich, dass ich schon anhand einer Logdatei unterscheiden kann, ob ein ernstgemeinter Besucher die Anzeige anklickt und hier ist mein Eindruck dass ca 80% der Klicks nicht von echten Besuchern kommen, sondern auf eine Art und Weise entstehen, die dem Werbetreibenden nur Schaden zufügt und keinerlei Nutzen für ihn hat.

Da in anderen Ländern eine Trennung zwischen Netzwerk und Suche bei Bing und Yahoo in der Anzeigenschaltung möglich ist, in Deutschland aber nicht, stellt sich hier schon die Frage – Warum?
Ich werde weiter zu dieser Thematik berichten.

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Hier sind jetzt meine Erfahrungen 2017

5 Gedanken zu „Bing – Ads in Deutschland, geduldeter Beschiss?“

  1. Werden die Werbeanzeigen bein Bing denn durch ABP unterdrückt? Da eine zunehmende Anzahl von Benutzern inzwischen diesen oder andere Werbeblocker benutzt, stellt sich mir die Frage, ob über Werbeanzeigen
    überhaupt noch geeignet sind, die Zielkunden zu erreichen.

    Google hat ja bekanntlich ein Abkommen mit ABP getroffen. Kann mir dies aber nicht bei Bing vorstellen.

  2. Ob das sich für den Einzelnen lohnt, sei dahingestellt. Da aber unterdrückte Anzeigen nicht geklickt werden, spielt das aus kaufmännischer Sicht keine Rolle. ABP oder vergleichbare Tools werden überwiegend von Usern verwendet, die als sehr „Internetaffin“ eingeordnet werden können und sind deutlich unter 10% anzusiedeln.

  3. @Guppy

    Definitiv sind ABP im allgemeinen internetaffini. Meines Wissens ist allerdings der Anteil der aktiven Nutzer inzwischen bereits höher. Till Faida hat in einem Interview kürzlich bekanntgegeben, dass 15 bis 20 Prozent aller Benutzer einen Werbeblocker benutzen. Die Tendenz ist dabei steigernd.

    Das volle Interview kann hier gelesen werden:
    http://www.adzine.de/de/site/artikel/8101/display-advertising/2013/01/adblock-plus-wir-wollen-einen-mittelweg-etablieren-

    Natürlich hängt die Prozentzahl dabei auch mit der Art der Webseite in Verbindung. Sofern Bing mit ABP nicht ein ähnliches Abkommen mit Bing getroffen hat, sehe ich da langfristig schlechte Karten für Bing, einen Cash-Flow über Werbeanzeigen zu generieren. Für andere Werbeanzeigen-Betreiber wird es auch schwieriger.

  4. 02.06.2017

    Diese ganzen Kack- und Betrugsseiten haben nicht umsonst nicht die Toplevel DE, sondern meist die bisher gewohnten, aber kaum zu belangenden, COM, NET, INFO. Neuerdings tauchen welche auf welche mir noch nie in der Serps begegnet sind. Ziemlich unglaubwürdig also, wenn MS sie als seriöse Werbepartner akzeptiert.

    Mir wurde da auch schon einiges an Schaden verursacht und es wird täglich schlimmer, der Arbeitsaufwand um sich bei Bing vor Klickfraud zu schützen immer aufwendiger.

    Bing könnte das ganz schnell ändern, z. B. dadurch, dass sie Sites, bei denen schon an der Domain zu erkennen ist, dass sie nur zum Zweck des Clickfrauds geschaffen wurden, erst gar nicht zulassen.

    Stattdessen scheint Microsoft es aber nicht nur zu dulden, sonder bewusst zu fördern.

    Irgendwie armselig für einen Laden wie Microsoft, aber typisch für Loser. Is halt Scheisse immer nur der Zwerg zu sein.

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