Die Überwachung im Alltag,

dass die Überwachung nicht nur Politiker betrifft und von der NSA betrieben wird, habe ich in den letzten Tagen großem Befremden am eigenen Leib erfahren müssen.

Weil kurzfristig neue Möglichkeiten der Finanzierung für unsere Kunden möglich wurden, suchte ich eine schnelle Möglichkeit diese Produktanpassungen in den Texten unserer Webseiten zu beschreiben.
Bei der Suche nach einer Möglichkeit die Texte schnell von professionellen Texter erstellen zu lassen, stieß ich bald auf die ansprechende Seite textbroker.de der Firma Sario Marketing GmbH.
Üblichen Formalitäten mit Anmeldung und Bestätigung der Registrierung waren schnell erledigt und der erste Auftrag konnte per Vorkasse eingestellt werden. Ganz schnell fand sich auch ein Autor, der Grund seiner Qualifikationin der Lage gewesen wäre, unsere Vorstellungen umzusetzen. Für die Vorgaben, die der Autor zum Abarbeiten des Auftrages brauchte, war es notwendig, ihm vertrauliches Material, das auch Bilder enthielt zukommen zu lassen. Abgesehen davon, dass das Kommunikationssystem von Textbroker.de nicht in der Lage ist Bilddateien zu versenden, hatte ich auch nicht die Absicht diese vertraulichen Dateien über ein mir unbekanntes System zu übertragen, ohne eine Verschwiegenheitsklausel mit dem Autor abzuschließen. Aus diesem Grund bat ich den Autor mir entweder seine E-Mail mitzuteilen oder aber über meine E-Mail Kontakt aufzunehmen.
Und jetzt kommt‘s! Am nächsten Tag fand ich in meinem Postkasten eine E-Mail, dass meine Mitteilung nicht versandt werden konnte, weil sie gegen die AGB verstieß. Der Verstoß gegen die AGB der Firma Sario Marketing GmbH war, dass dem Autor Kontaktdaten mitgeteilt wurden. Nun ist es durchaus verständlich, dass versucht wird die Autoren im eigenen Haus zu halten und die Befürchtung, dass Autoren bessere Angebote bekommen und leistungsgerechter bezahlt werden, wenn sie andere Partner haben oder aber ein direkter Kontakt zum Auftraggeber besteht, erscheint mir bei dem Geschäftsgebaren von Textbroker.de durchaus begründet. Aber der Zweck heiligt nicht alle Mittel und ein Verstoß gegen geltendes Recht ist nicht zu entschuldigen. Durch das Lesen von privaten Mitteilungen findet hier nach meiner Auffassung ein dauerhafter Verstoß gegen das Postgeheimnis statt.

textbroker

Auch wenn von Seiten Textbrokers mit Aussagen wie:
“ Uns ist der Schutz der Kontaktdaten sehr wichtig, und aus diesem Grunde senden wir Nachrichten mit E-Mailadresse oder Telefonnummer wieder zurück.“
argumentiert wird, dass doch eher als Witz zu betrachten, da der der Telefonnummern oder E-Mail-Adressen sendet, selbige kaum geschützt haben will. Auch das Beschwichtigen mit folgendem Satz:
„Wenn Ihre Nachricht im Zuge dessen bei uns auflaufen sollte, wird vom System automatisch der Vermerk [ Vom Administrator editiert ] hinzugefügt. Wenn auch verwirrend, heißt diese Meldung nicht unbedingt, dass die Nachricht tatsächlich editiert wurde.“ ist der Kategorie „ Pofalla erklärt die Affaire für beendet“ zuzuordnen, da ja scheinbar auch Namen oder andere Hinweise auf die Identität des Schreibenden editiert wurden.
Datenschutz und Datensicherheit fängt im Kleinen an, also Finger weg von solchen Anbietern.

Erstaunlich ist auch, dass die Erstattung perpaypal eingezahlter Beträge für den Betreiber ein komplizierter Prozess zu sein scheint. Zitat :
„PayPAl-Zahlungen werden in der Regel sehr zügig ausgeführt. Sollten Sie bis zum 31.Oktober noch keinen Geldeingang verzeichnen können, geben Sie uns bitte noch einmal Bescheid.“
Also man wird versuchen innerhalb einer Woche per PayPal zu zahlen? Toll!!
Mit Sicherheit werde ich dann wohl eher bei PayPal einen Fall eröffnen.
Was mit den von mir gespeicherten Daten geschieht, werde ich auch mit Interesse beobachten.

Ein Gedanke zu „Die Überwachung im Alltag,“

  1. interessant, einmal die Kundenseite kennen zu lernen. ich bin seit Jahren Texter bei Textbroker und kenne deren NSA-Methoden. Nicht nur, das jede Nachricht mitgelesen und zensiert wird, es erfolgen bei unbotmäßigen Aussagen der Texter Strafmaßnahmen wie Abstufungen, wodurch sich der eh schon magere Verdienst noch weiter verringert. Natürlich wird das so nie beschrieben. Vielmehr hat Textbroker auf einmal Probleme mit der Qualität der vom Texter abgegebenen Werke. Ist mir persönlich kürzlich passiert. Textbroker ist im Internet-Marketing das, was Aldi und LIDL im Discounterbereich sind. Ein Platzhirsch, der spottbillig einkauft um billig verkaufen zu können und so wird die gesamte Texterbranche unter enormen Druck gesetzt und wie bei Discounter-Artikeln leidet die Qualität und die eigentlichen Hersteller, sprich Texter, überleben mit Ach und Krach. Aber solange der Staat und Verbände nicht eingreifen, werden weiterhin Leute für 0,7 Cent pro Wort Texte erstellen, nebenbei vielleicht Hartz 4 kassieren und die Sozialgemeinschaft und sich selbst betrügen.

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